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Aktuelles
Aktuelles



Familienprojekt



von März 2009 bis April 2010


erfolgreich durchgeführt mit Kooperationspartner XENION


vollständig durch Spenden finanziert




 





   





Auswertung

Das einjährige Familienprojekt von Inter Homines ist insgesamt zufriedenstellend bis gut verlaufen, besonders in der letzten, wichtigsten Projektphase, in der die Materialien für diese Website erarbeitet wurden. Ideal wäre eine kontinuierliche Teilnahme der Familien über das ganze Jahr hin gewesen, aber das ließ sich wegen Erkrankungen, Unglücksfällen, biographischen Veränderungen sowie terminlichen und organisatorischen Widrigkeiten nur sehr bedingt realisieren. Eine Familie wird über das Projektende hinaus mit aufsuchender Familienhilfe von Inter Homines unterstützt, eine jugendliche Teilnehmerin erhält weiterhin kostenlosen Musikunterricht. Bei allen Hindernissen
ist es wichtig, dass das Projekt stattgefunden hat und für die interessierte Öffentlichkeit nun die Möglichkeit besteht, einen lebendigen Einblick in die Lebenssituation politisch verfolgter Flüchtlinge und ihrer Familien zu gewinnen. Das Projekt konnte über Spendengelder vollständig finanziert werden, wofür wir uns bei den Spenderinnen und Spendern sehr herzlich bedanken.
                  
Inhaltlich hat sich aus dem Familienprojekt folgendes ergeben: Flüchtlinge mit politischem Verfolgungshintergrund sind lebensgeschichtlich häufig schwer belastet bis traumatisiert. Es besteht eine grundsätzliche Dankbarkeit gegenüber Deutschland dafür, nach Krieg, Terror und Verfolgung aufgenommen und mit dem Notwendigsten versorgt worden zu sein. Gleichzeitig haben viele Flüchtlinge das Gefühl, in Deutschland nicht wirklich willkommen zu sein. Sie beklagen sich über mangelnde Unterstützung bei der Integration vonseiten der Politik, der Behörden, der Gesell-
schaft. Es wird auf andere europäische Länder verwiesen, deren Integrationspolitik wohlwollender, rücksichtsvoller, großzügiger ist. Als besonders belastend für die Familien wird der jahrelange unsichere Aufenthaltsstatus beschrieben ("Kettenduldungen"): Er wirkt seelisch zermürbend und verschlimmert vorhandene traumatische Leiden. Viele Flüchtlinge sagen, diese jahrelange Unge-
wissheit und Angst vor der Abschiebung sei in ihren Auswirkungen ähnlich schlimm wie Krieg und Verfolgung im Herkunftsland. Nicht wenige Eltern haben sich bis zu einem gewissen Grad damit abgefunden, dadurch gesundheitlich chronisch beeinträchtigt zu sein, und sie versuchen aus dieser Lebenssituation das Beste zu machen. Die Zukunft ihrer Kinder liegt ihnen dabei besonders am Herzen. So versuchen sie, familiäre Belastungen so weit wie möglich von den Kindern fernzuhalten. Sie leiden besonders darunter, dass die schulischen und beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten der Kinder häufig eingeschränkt sind und fordern diese vor dem Hintergrund des Menschenrechts auf Bildung offensiv von der Gesellschaft ein (siehe auch > hier). Im Familienprojekt zeigte sich sehr eindrucksvoll, wie stark die Wünsche der Kinder nach einem Leben in Sicherheit, Integration, gesellschaftlicher Teilhabe, Ausbildung und beruflicher Zukunft in Deutschland ausgeprägt sind. Psychosoziale Integrationsangebote wie bei Inter Homines oder XENION werden ausdrücklich geschätzt und als sehr hilfreich erachtet. In den unten aufgeführten Materialien kommen einige Teilnehmer/innen des IH-Familienprojekts selbst zu Wort und Bild.

            
Die Anliegen der politisch verfolgten Flüchtlinge an die deutsche Ausländerpolitik sind zusammengefasst folgende:           
 
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> Video: Referat von Danjella Sakica (13): "Mein Heimatland Kosovo"



> Rap-Text von Vullnet Bakalli (14)  (Vertonung folgt)


> Video: Szene I aus Kindergruppe


> Video: Szene II aus Kindergruppe


> Fragebögen aus Kindergruppe


> Video: Interview-Ausschnitt mit File Sakica und Makfirete Bakalli aus Kosovo 



> Audio: Interview mit File Sakica und Makfirete Bakalli aus Kosovo


> Bericht: Flüchtlingsgeschichte von Makfirete Bakalli  


> Audio: Interview mit Flüchtling aus Kaukasus


> Audio: Interview mit zwei Flüchtlingen aus Kosovo


> Bericht: Inter Homines-Schülerpraktikantin Malin Fritz über das Familienprojekt


> Wissenschaftlicher Text über Exil in Deutschland als traumatische Sequenz (ext. Link)





Kooperationspartner
 
Inter Homines wird neben anderen unterstützt von Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesjustiz-
ministerin a.D. und vormalige Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages. Kooperationspartner für das Projekt ist > XENION, psycho-
soziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V., welches Verfolgten in Berlin seit über 20 Jahren Unter-
stützung anbie
tet. Außerdem die > Ev. Kirchengemeinde Galiläa-Samariter. 
 
 

Projektbeschreibung
(Angepasst: Stand: 03.01.10)

Das Projekt richtet sich an bis zu sechs Migrantenfamilien, bei denen ein politischer Verfolgungs-
hintergrund besteht.
In diesen 
Familien gibt es häufig starke Belastungen bis hin zu schwerwiegen-
den Traumatisierungen. Das familiäre Zusammenleben und die gesellschaftliche Integration wird dadurch oft erheblich erschwert.
 
Den betreffenden Familien soll psychosoziales Empowerment angeboten werden, das heißt Hilfe zur Selbsthilfe, zur gesundheitlichen Stabilisierung und zur gesellschaftlichen Teilhabe. Das Angebot erfolgt über eine Elterngruppe sowie eine Kindergruppe, die bei jedem Treffen zunächst parallel verlaufen. Anschließend werden die Gruppen zusammengeführt, und es findet ein entspannter, spielerischer Austausch zwischen den Generationen statt. Kreative Medien wie Musik, Tanz und Spiel werden dabei einbezogen. 
 
Die Elterngruppe wird von > Juristin Carola Grube (Familientherapeutin in Ausb.) und > Dipl.-
Psych. Dr. Freihart Regner
(Gestalttherapeut / Musiktherapeut) moderiert. Familiäre Belastungen können mitgeteilt und besprochen werden. Es findet aber keine gezielte Traumafokussierung statt. Die Teilnehmenden sollen durch den moderierten solidarischen Austausch stärkende und unter-
stützende Erfahrungen machen.


Die Kinder- und Jugendlichengruppe wird von > Dipl.-Theol. Kora Rogge (Gestalttherapeutin / Musiktherapeutin) und bis Sommer 2009 von der Musiktherapie-Praktikantin Suk-Young Hwang, langjährige Universitätsdozentin für Musik in Korea, moderiert. Familiäre Belastungen können spielerisch zum Ausdruck gebracht und Interessen gefördert werden.
 

Zusätzlich zu den Gruppen werden bei Bedarf begleitende Einzelgespräche angeboten.  
 
Die Entwicklung der Gesamtgruppe wird auf kreative Weise dokumentiert, etwa in gemeinsamen Erzählungen, Berichten, Bildern, Fotos, Videos, Musik, Spielen. Projektziel ist es, aus diesen kreativen Materialien im Laufe des Jahres gemeinsam eine Internetpräsenz auf der Website von Inter Homines zu erstellen, die identitäts- und integrationsförderlich ist und zum Weitermachen anregen soll. Diese Website wird dann auf einem kleinen Abschlussfest des Projekts der Öffent-
lichkeit vorgestellt. Die Gruppe kann anschließend im idealen Falle als Selbsthilfegruppe weiter-
geführt werden.
                                               
Gesamtziel ist es, einen öffentlich sichtbaren Beitrag zur psychosozialen Stabilisierung sowie zur gesellschaftlichen Ermächtigung und Integration der teilnehmenden Familien zu leisten.

Inter Homines behält sich
konzeptuelle Änderungen und Anpassungen, wie sie sich im Projektverlauf ergeben können, grundsätzlich vor. 



Erfolgsindikator 1
                     
Das Projektziel in pragmatischer Hinsicht ist die Erstellung einer gruppenbezogenen Internet-
präsenz
auf der Website von Inter Homines. Erfolgsindikatoren hierfür sind die Reichhaltigkeit, Kreativität, Kohärenz, Authentizität, Solidarität und Zukunftsgerichtetheit der ausgestellten Materialien, wie sie im Gruppenprozess entstanden sind. Ein wissenschaftliches Konzept dafür ist der Begriff „Ko-Kreativität“ aus der Integrativen Therapie.   

   

               

Erfolgsindikator 2
                                       
Das Projektziel in gesundheitlicher Hinsicht ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur psychosozialen Stabilisierung der beteiligten Familien zu leisten. Die Bewertung, wie erfolgreich dieses Ziel erreicht werden konnte, sollen die Teilnehmenden selbst in eigenen Worten und/oder Bildern auf der Inter-
netpräsenz ausdrücken.               

 
 
                

Erfolgsindikator 3
                                      
Das Projektziel in gesellschaftlicher Hinsicht ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Ermächtigung und Integration der beteiligten Familien zu leisten. Die Bewertung, wie erfolgreich dieses Ziel erreicht werden konnte, sollen die Teilnehmenden ebenfalls selbst in eigenen Worten und/oder Bildern auf der Internetpräsenz ausdrücken. Ein zusätzlicher äußerer Indikator ist, wie die Präsen-
tation des Internetauftritts von der Öffentlichkeit aufgenommen wird, also wie viele Menschen zur diesbezüglichen Veranstaltung kommen und wie oft die Seite im Internet besucht werden wird.
 
 
 
 

     



 
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